Nach dem Besuch der 4h of Spa 2011, reifte in mir der Gedanke, selber mitzumachen.

Nur, dazu brauchte man ein Motorrad und einen zweiten Fahrer. Der Fahrer dazu war schnell gefunden. Nun fehlte es noch am Motorrad. Es durfte nicht jünger als 31.12.1982 sein.

Bei einem bekannten Töff Händler in unserer Region wurde ich fündig. Es wäre sogar ein in meinem Heimatort gebautes gewesen. Nachdem wir uns handelseinig waren, konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Viel Arbeit hatte ich mir da angelacht, denn das Motorrad hatte einen kleineren Brandschaden erlitten. Aber das würden wir schon hinkriegen. Doch meistens kommt es halt doch anders als geplant, denn als ich den Termin der Abholung sowie Bezahlung abmachen wollte, war das Motorrad plötzlich teurer, da sich noch ein anderer dafür interessiert. Also platzte der Deal und für mich vorerst der Traum in Spa starten zu können. Das einzige positive war, ich sparte viel Geld.

2012 waren wir dann wieder in Spa, konnten sogar im neben Programm auch fahren. Begleitet wurde ich von Beat Wicki, Suzuki Händler aus Hochdorf. Wieder verfolgten wir mit Interesse das 4 Stunden Rennen das von 20.30 Uhr bis 00.30 Uhr lief. Das Fieber war wieder da, aber eben.

 

 

September 2012, gut zwei Monate nachdem wir in Spa waren, wurde ich von Beat Wicki, angefragt, ob ich mit ihm die 4h von Spa fahren würde. Ohne zu überlegen, auf was ich mich da einliess, habe ich ja gesagt. Von einer Sekunde auf die andere wurde Realität, was ich schon begraben hatte. Nun nimmt das Projekt langsam Gestalt an und wir sind überzeugt am 6. Juli 2013 abends um 20.00 Uhr am Start zu stehen. Nach all meinen eigenen Umbauten, kommt es mir diesmal komisch vor, da ich fast nichts machen kann. Und doch gibt es da plötzlich Arbeiten, die ich erledigen kann, wie zum Beispiel die Sättel. Nach dem bewährten Muster, mache ich zuerst zwei Polyester-platten für die Sättel und zwei für die Polster hinten. Ja ihr lest richtig, alles doppelt. Beat baut nämlich gleich zwei Motorräder auf und mit dem Besten, werden wir dann an den Start gehen. Auf die Platten kommen dann die zurechtgeschliffenen Moosgummis. Alle 4 Stücke, werden mit Kontakt-Kleber befestigt. Zuletzt wird das Ganze von Beat Lehmann, in Langenthal, überzogen. Auf dem Heck werden die fertigen Sättel und Polster jeweils von der unteren Seite angeschraubt. Dazu habe ich die Platten mit Tuptaras versehen

Das Überarbeiten der Federelemente (Fahrwerk), übernahm Res Stäger, aus Münchringen.

Um auf der sicheren Seite zu sein, wurde ein Satz Federbeine, bei Raiger, neu angefertigt.

Für das Motortuning, konnten wir Karl Notz gewinnen. Bei Insidern schon längst bekannt, dank seinen hervorragenden Arbeiten. Von Beat bekam ich den Auftrag, jemanden zu finden,

der uns ein schönes Logo herstellt, dass zu unserem Vorhaben passt. In Toni Mühlemann, Mac Team, kannte ich schon länger jemanden, der genau wusste, wie so etwas gemacht wird. 

Wie man sieht, hat Toni das Logo gemacht und eine gestickte Muster Team Jacke, ist auch schon fertig.

Da ich, wie schon erwähnt, beim Aufbau der Motorräder nicht dabei bin, wurden mir ein paar Bilder zugestellt. Hugo, ein guter Kollege von Beat, hilft hier tatkräftig mit. Auch dank ihm, sind die Motorräder bereits so weit fortgeschritten.

In der Zwischenzeit wurde der Tank, das Heck und die Halbschale schwarz lackiert. Kurze Zeit später wurde das Designe fertig gestellt. Nun sieht das Motorrad schon beinahe fertig aus. Fast schade, dieses Motorrad bei so einem Rennen einzusetzen . Ein wichtiges Teil fehlt jedoch noch, der Bugspoiler oder auch Oelauffangwanne genannt. Laut Reglement obligatorisch. Von der Grösse her, muss mindestens die halbe Oelmenge darin Platz haben.

Auch wenn es fast wie beendet aussieht, ist dem natürlich noch lange nicht so. Bremsen fehlen noch, ob die Auspuffanlage die Richtige ist, man weiss es heute noch nicht.

 

Übrigens weiss schon jemand, was das ursprünglich für ein Motorrad war?

 

Ich werde jedenfalls weiter berichten, bis zum erklärten Ziel, der Zielstrich in Spa.

Die Deckel links und rechts mussten noch geschützt werden. Da Carbon nicht erlaubt ist, entschied ich mich für Aramid Gewebe. Eigentlich wollten wir Carbon/Aramid Mischgewebe nehmen. Die folgenden Bilder zeigen in etwa, wie die Schutzdeckel entstanden. Insgesamt gab es vier, da ja zwei Motorräder geschützt waren. Um die Deckel schön satt auf das Positiv zu bringen, habe ich nach dem Laminieren das ganze in einen Vakuumsack gesteckt und das ganze Vakumiert. Nach ca. 7 Stunden musste ich alles mit einem Japanmesser zu Recht schneiden. Im Nachhinein wäre es nicht mehr möglich gewesen. Damit das ganze dann einigermassen aussah wurden die Deckel noch verspachtelt und gespritzt.

Letztes Wochenende, Freitag, 17. und Samstag, 18. Mai waren wir in Hockenheim und konnten zum ersten Mal unter Rennbedingung die Motorräder testen. Besser als erwartet, verliefen die beiden Tage. Leider hatte ich am Freitagnachmittag, bei Regen, einen Ausrutscher. Bis am Abend war alles wieder so hergerichtet, dass am Samstag, bei endlich schönem Wetter, den ganzen Tag gefahren werden konnte. Der Sturz war sicher ein guter Warnschuss, sollte es in Spa auch Regnen. Für mich ist weiterhin oberstes Ziel, nicht zu stürzen. Leider habe ich das nun schon am ersten Tag klar verfehlt. Trotzdem sind wir alle positiv gestimmt, da alles so gut funktionierte.

Beat in voller Fahrt. Zum Glück, ist er nicht auch noch gestürzt. Somit ist wenigstens ein Motorrad heil geblieben. Wenigsten sind die Schäden an meinem Bike, auf den Bildern, nicht zu sehen.

Die 4h of Spa sind vorbei und wir heil wieder zurück. Das Ziel haben wir erreicht und die Erwartungen mit dem 12 Platz klar übertroffen.

Sobald ich alles Material zusammen habe, vor allem die Bilder, werde ich den Rest noch online stellen. Wird aber sicher noch einen Moment dauern.

 

Wie versprochen, habe ich nun alles zusammen und kann hier das Unternehmen, 4h of Spa, zum Abschluss bringen. Heute ist der 1. August 2013 und seit dem Rennen in Spa sind knapp vier Wochen vergangen. Viele Eindrücke werden immer in Erinnerung bleiben. Besonders der Le Mans Start vor voller Kulisse und die Rennrunden in der Nacht. Mein letzter Turn war ca. von 22.40 - 23.25 Uhr. Nur die Curps waren mit kleinen Lämpchen markiert, ansonsten war man auf gutes Licht vom Motorrad angewiesen und das war bei uns hervorragend.

 

 

Ein paar Impressionen, dieses tollen Wochenendes.

Ein Ereignis, ob es einmalig war oder nicht, ich weiss es nicht.

Nun wissen wir es.

Nach den Bikers Classics 2013, ist vor den Bikers Classics 2014.